Städtefreundschaft
Gemeinde Skierbiészow im Landkreis Zamosc in Polen
Die Gemeinde Bühlertann pflegt seit 2011 partnerschaftliche Beziehungen zur polnischen Gemeinde Skierbieszów im Landkreis Zamosc in Polen. Der Landkreis Schwäbisch Hall, die Stadt Schwäbisch Hall sowie weitere Gemeinden im Landkreis führen bereits seit vielen Jahren freundschaftliche Beziehungen mit den Menschen im Nachbarland Polen.
Die Partnergemeinde Skierbieszów liegt in Polen etwa 70 km südöstlich von Lublin am Flüsschen Wolica. Sie liegt im Kreis Zamość in der Woiwodschaft Lublin nahe zum nördlicheren Kreis Chełm und ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde und hat etwa 5000 Einwohner, die in den 30 Schulzenämtern (Ortsteilen) wohnen.
Der Ort gehörte um das Jahr 1000 vermutlich zu den so genannten Czerwenischen Burgen, die Herzog Bolesław der Tapfere eroberte. In schriftlichen Quellen ist Skierbieszów das erste Mal um 1428 aus Anlass einer königlichen Verleihung an den Bischof von Chełm erwähnt, der im selben Jahr eine Kirche errichten ließ und 1436 dort eine Kirchengemeinde begründete. 1453 verlieh König Kazimierz Jagiellończyk dem Ort die Stadtrechte, die 1494 von König Jan Olbracht nach deutschem Recht bestätigt wurden.
Lange Jahrhunderte eher im Schatten der Politik, wurde die Region im Ersten Weltkrieg zum Bereich vieler und langwieriger Kämpfe zwischen dem Deutschen Reich und Russland. Sie erreichten die Stadt Krasnystaw und das Dorf Skierbieszów am 16. Juli1915, wo der lange Stellungskrieg in einen Vormarsch nach Osten überging.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem folgenden sowjetisch-polnischen Krieg gegen die damals neu gegründete Sowjetunion wurde 1920 das Staatsgebiet eines neuen, unabhängigen Polen festgelegt. Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Region, die zeitweilig auch „Russisch-Polen“ genannt wurde, zum deutschen Generalgouvernement (1939–1944), das im besetzten Polen errichtet wurde. Die Bewohner des Ortes wurden von der deutschen Besatzung im Zuge der „Aktion Zamość“ vertrieben und durch volksdeutsche Umsiedler, unter anderem aus Bessarabien, ersetzt. Zu diesen gehörte auch die Familie des späteren deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler.
Skierbieszów oder auch während der Besatzungszeit, Gemeinde Heidenstein genannt, hatte im Jahre 1943 925 Einwohner. Nach dem Einmarsch der Roten Armee 1944 wurde der Ort wieder polnisch. Von 1975 bis 1988 gehörte er zur Woiwodschaft Zamość. Später im Zuge der Gebietsreform wurde Skierbieszów der Woiwodschaft Lublin zugeordnet.Die Distanz zwischen Bühlertann und Skierbieszów beträgt etwa 1.200 Kilometer.
Am 26. April 2012 unterzeichneten die damaligen Bürgermeister Mieczyslaw Barton und Michael Dambacher im Beisein von Altbundespräsident Horst Köhler und Landrat Gerhard Bauer im Rahmen eines öffentlichen Festakts die Urkunden zum Abschluss der deutsch-polnischen Gemeindepartnerschaft. Beide Bürgermeister bekräftigten in ihren Reden, dass die neue Partnerschaft auf allen Ebenen gepflegt und gefördert werden soll. Die Kirchen, örtlichen Vereine und Institutionen tragen aktiv ihren Teil dazu bei, dass die deutsch-polnische Freundschaft mit Leben erfüllt wird.
Die Gemeinde Bühlertann besuchte im Juni 2013 während des Sankt Kilianfestes mit einem Bürgerbus die Partnergemeinde Skierbieszów. Bei dem erneuten Treffen wurde vereinbart, dass in naher Zukunft eine Kooperation beider Schulen in Form eines Schüleraustauschprogramms aufgebaut werden soll. Darüber hinaus plant die Gemeinde Bühlertann einen Partnerschaftsverein zu gründen, der die Intensivierung der Beziehungen beider Gemeinden weiter unterstützen soll.
Am Sonntag, 30.11.2014 fand in der Partnergemeinde Skierbieszów die zweite Wahlrunde zur Bürgermeisterwahl statt, nachdem beim ersten Wahlgang keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit auf sich vereinen konnte. In Polen werden alle vier Jahre Gemeinderat und Bürgermeister neu gewählt. Amtsinhaber Mieczyslaw Barton wurde nach 24 Jahren von seiner Bürgerschaft abgewählt. Neuer Bürgermeister von Skierbieszów ist Stanislaw Sokal.
Im Juli 2015 besuchte eine Gemeindedelegation die polnische Partnergemeinde und deren neuen Bürgermeister Stanislaw Sokal. Die beiden Bürgermeister bekräftigten beiderseits den Willen, verschiedene Kooperationen zwischen den Gemeinden zu initiieren und den Erfahrungsaustausch sowie die Begegnungen unter den Bürgerinnen und Bürgern zu unterstützen.
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